Wo soll das hinführen?
Ein Abschluss in Physik eröffnet ein weites Feld interessanter beruflicher Tätigkeiten. Physiker lernen im Rahmen ihres Studiums, mathematisch-analytische Denkmuster auf hohem Niveau anzuwenden und auch in der Praxis komplexe technische Probleme zu lösen. Zudem verfügen sie in der Regel über profunde EDV-Kenntnisse. Da diese Kompetenzen in zahlreichen Berufsfeldern von Bedeutung sind, finden Physiker nicht nur innerhalb des klassischen physikalischen Zielberufs eine Beschäftigung. Neben der universitären und industriellen Forschung und Lehre arbeiten Physiker in wissensintensiven Dienstleistungsbranchen, häufig transdisziplinär an den Schnittstellen zwischen naturwissenschaftlichen und technischen Berufen, aber auch in ganz anderen Bereichen, wie etwa in Unternehmensberatungen.
Anteil der erwerbstätigen Physiker in Prozent nach ausgeübten Berufen (links) und Branchengruppen (rechts). Quelle: Physik Journal 9 (2010) Nr. 3.
Die Zahl der Arbeitslosen entwickelte sich in den vergangenen Jahren erfreulich Trotz zweier Maxima in den Jahren 2004/5 und 2016 zeigt der generelle Trend seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten nach unten. Die Arbeitslosenzahlen im Physikbereich verliefen während der Krise analog zu den Gesamtarbeitslosenzahlen. Nach Höchstständen in den Wellen der Corona-Pandemie ist die Zahl jetzt wieder gesunken. Seit Mitte 2021 entwickeln sich die Arbeitslosenzahlen im Erwerbsberuf Physiker sogar besser als im Gesamtarbeitsmarkt (siehe unten, Inset). Die Zahl arbeitsloser Physikerinnen und Physiker war selbst auf dem Höhepunkt der Krise weit von den Höchstständen 2015 oder gar 2004 entfernt.
Die Arbeitslosenzahlen für den "Erwerbsberuf Physiker" (rot) haben sich nach einem Anstieg während der Corona-Pandemie besser erholt als die allgemeinen Zahlen. Das Inset zeigt ihre prozentuale Veränderung (orange) im Vergleich zum deutschen Gesamtarbeitsmarkt (blau) bezogen auf März 2020 – vor dem ersten Corona-Lockdown.
(Quelle: Physik Journal 21 (2022) Nr. 12)
Die von Physikerinnen und Physikern im Studium erlernten Problemlösekompetenzen sind in vielen Branchen und Berufsgruppen hochwillkommen. Zudem bekleiden sie oft verantwortungsvolle Positionen: rund ein Drittel sind als Aufsichts- oder Führungskräfte beschäftigt.
Ferner geben 87 % aller Physikerinnen und Physiker an, dass sie wieder Physik studieren würden. Das ist die höchste Zufriedenheit mit der Studienfachwahl über alle Fächer. Ein Physikstudium ist also nahezu Garant dafür, sich später im Beruf wohlzufühlen.
Die offenen Stellen für Physikerinnen und Physiker, die der Bundesagentur für Arbeit gemeldet werden, sind hier nach Branchen aufgeschlüsselt dargestellt – relativ zur Gesamtzahl 2008 (Quelle: Physik Journal 21 (2022) Nr. 12).
Weitere Informationen:
- Gute Chancen nach der Pandemie - Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker, Physik Journal 21 (2022) Nr. 12
- Der Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker, Physik Journal 20 (2021) Nr. 12
- jDPG Podcast - Meet your Future
Physikerinnen und Physiker aus Forschung und Wirtschaft berichten in diesem Podcast von ihrem beruflichen Werdegang, ihrem Arbeitsalltag sowie von ihren Erfahrungen bei der Jobsuche. - Pressemitteilung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) vom 28.03.2019
- Physikkonkret zum Thema, Februar 2019
- Arbeitsmarktstatistiken und Analysen für 2017: Physik Journal 16 (2017) Nr. 12
- Für detailiertere Informationen: http://www.dpg-physik.de/veroeffentlichung/broschueren/studien/arbeitsmarkt_2010.pdf